Das Taulaufen ist eine traditionelle Übung, die in verschiedenen Kulturen und Regionen der Welt praktiziert wird. Die genaue Geschichte des Taulaufens ist jedoch unklar und kann nicht eindeutig zurückverfolgt werden.
Es wird jedoch angenommen, dass das Taulaufen in einigen Kulturen seit Jahrhunderten praktiziert wird und als eine Form der natürlichen Therapie angesehen wird, die dazu beitragen kann, Körper und Geist zu stärken und zu heilen. In einigen Kulturen wird das Laufen über Gras als spirituelles Ritual betrachtet und als eine Möglichkeit, mit der Natur in Kontakt zu treten und sich zu erden.
Taulaufen nach Sebastian Kneipp
Taulaufen wurde von Sebastian Kneipp als Anwendung empfohlen. Beim Taulaufen läuft man mit nackten Füßen durch das von Morgentau feuchte Gras oder Moos, bevor dieses von der Sonne getrocknet wird. Die Füße müssen unbedingt vor dem Taulaufen warm sein.
Sebastian Kneipp sah viele gesundheitliche Vorteile. Das Taulaufen dient der Abhärtung und ist kreislaufanregend, durchblutungsfördernd, venenkräftigend, infektvorbeugend und vegetativ stabilisierend. Taulaufen ist auch gut geeignet, gegen eine Morgenmüdigkeit anzugehen.
Bei welchen Beschwerden ist Taulaufen hilfreich?
Taulaufen über taufrisches Gras kann bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden eine positive Wirkung haben. Hier sind einige Beispiele:
1. Abhärtung
Regelmäßiges Taulaufen härtet ab und beugt Infekten vor.
2. Durchblutungsstörungen
Durch das Laufen auf feuchtem Gras kann die Durchblutung der Füße und Beine angeregt werden, was sich positiv auf die Durchblutung des gesamten Körpers zeigen kann. Eine gute Anwendung bei Krampfadern.
3. Stress und Burnout
Taulaufen über taufrisches Gras kann eine entspannende Wirkung haben und dabei helfen, Stress abzubauen. Es kann auch zur Stärkung des Immunsystems beitragen und somit dazu, Burnout-Symptome zu lindern.
4. Morgenmüdigkeit
Wer sich morgens nach dem Schlaf häufig noch müde fühlt, kann mit Taulaufen dazu beitragen, sich anschließend wach und fit zu fühlen. Ein guter Start in den Tag.
Bei welchen Beschwerden sollte man nicht Taulaufen?
Obwohl das Taulaufen über taufrisches Gras in der Regel als eine sanfte und schonende Übung angesehen wird, gibt es bestimmte gesundheitliche Beschwerden, bei denen es vermieden werden sollte.
Taulaufen sollte nicht durchgeführt werden bei
- Nieren-Blasenleiden
- Menstruation, Frauenleiden
- Ischias
- Fußkrankheiten
- Offene Wunden an den Füßen
- Frieren oder Frösteln
Durchführung
Der Ablauf des Taulaufens über taufrisches Gras ist einfach. Man läuft barfuß über eine Wiese mit feuchtem, taufrischem Gras. Der Boden sollte dabei nicht zu uneben sein, um Verletzungen zu vermeiden. Es ist wichtig, dass die Füße warm sind, bevor man mit dem Taulaufen beginnt.
Die Füße werden beim Laufen komplett aus dem Gras gehoben und jeder Schritt wird ganz bewusst gesetzt und wahrgenommen.
Wie lange sollte das Taulaufen dauern?
Die Dauer des Taulaufens über taufrisches Gras kann je nach Zielsetzung und individuellem Gesundheitszustand variieren. In der Regel wird empfohlen, mit kurzen Strecken zu beginnen und diese nach und nach zu verlängern, um den Körper langsam abzuhärten.
Als grobe Orientierung kann man sagen, dass eine Taulaufeinheit zwischen 10 und 30 Minuten dauern kann. Die genaue Dauer hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der körperlichen Fitness, dem Gesundheitszustand und der Intensität des Trainings.
Es ist auch wichtig, dass die Übung nicht übertrieben wird. Bei Beschwerden, Kältegefühl oder Schmerzen sollte das Taulaufen sofort abgebrochen werden. Wenn du unsicher bist, das Taulaufen korrekt auszuführen, frage einen erfahrenen Therapeuten oder wende dich an einen Kneipp-Verein.
Wie oft sollte man Taulaufen?
Es gibt keine feste Regel, wie oft man durch taufrisches Gras laufen sollte. Einige Leute machen es täglich direkt nach dem Aufstehen bei Sonnenaufgang. Es ist wichtig, dass die Füße warm sind, bevor man mit dem Taulaufen beginnt und das Gras taufrisch ist.
Vorsicht!
Das Barfußlaufen hat viele Vorteile, aber kann nachteilig sein. Scherben, spitze Steine und Nägel können schnell Wunden verursachen, wenn man drauftritt. Gelangt dann noch Dreck in die Wunde, kann es zu Infektionen kommen. Diabetiker sollten besonders vorsichtig sein. Sei besonders aufmerksam auf unbekannten Grasflächen. Im Zweifel suche die Fläche zuerst mit Schuhen an den Füßen ab.
Beenden der Anwendung
Beende das Taulaufen rechtzeitig. Die Füße sollen nicht extrem auskühlen. Streife die Feuchtigkeit ab und trockne die Zehenzwischenräume. In Anschluss erwärme die Füße durch
- wärmende Strümpfe
- Bewegung oder
- Bettruhe
Fazit
Zusammenfassend ist das Taulaufen eine traditionelle Übung, bei der man barfuß über taufrisches Gras läuft. Es ist eine natürliche Therapie, die dazu beitragen kann, Körper und Geist zu stärken.
Obwohl das Taulaufen in der Regel als eine schonende und sichere Anwendung angesehen wird, sollte sie bei einigen gesundheitlichen Beschwerden nicht durchgeführt werden. Bei Bedenken sollte ein Arzt oder Therapeut befragt werden.
Insgesamt kann das Taulaufen eine interessante und angenehme Möglichkeit sein, um in Kontakt mit der Natur zu kommen und etwas Gutes für Körper und Geist zu tun.